Informatik
Selbstverständnis des Faches Informatik und sein Beitrag zur Bildung
Informations- und Kommunikationstechnologien sind heute sowohl im beruflichen Alltag als auch im Privatleben nicht mehr wegzudenken. Die weltweite Vernetzung ermöglicht jedem den Zugriff auf eine unüberschaubare Menge von Daten. Dadurch eröffnen sich dem Einzelnen große Chancen, beispielsweise im Hinblick auf eine schnelle und qualitativ hochwertige Informationsbeschaffung; es ergeben sich gleichzeitig aber auch Risiken, beispielsweise durch möglichen Missbrauch von Daten.
Das Fach Informatik zeigt Wege, diese alltäglichen Herausforderungen in unserer global vernetzten Kommunikations- und Informationsgesellschaft angemessen und kompetent zu bewältigen. Aufbauend auf systematischem, zeitbeständigem und über bloße Bedienerfertigkeiten hinausgehendem Basiswissen über Funktionsweise und innere Struktur informationstechnischer Systeme sollen die Schülerinnen und Schüler Informationstechnologie sachgerecht und verantwortungsvoll nutzen und zudem deren grundsätzliche Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren beurteilen. Ein kompetenter Umgang mit Information, beispielsweise im Hinblick auf deren Beschaffung, Verarbeitung und Weitergabe, erfordert eine Strukturierung der Information. Dazu dienen im Fach Informatik verschiedene Ordnungsprinzipien (z. B. eine Klassifizierung nach gemeinsamen Eigenschaften) und Modellierungstechniken. Diese Prinzipien können dann auch in anderen Fächern oder Bereichen zielgerichtet eingesetzt werden.
In der Informatik spielt die Modellierung eine zentrale Rolle. Ein entscheidender Aspekt ist dabei die Abstraktion, unter anderem durch Herausarbeitung der für die Aufgabenstellung relevanten Sachverhalte unter Vernachlässigung unwichtiger Aspekte. Jedes Modell stellt die Realität nur vereinfacht dar. Aus diesem Grund ist bei allen Anwendungsbeispielen der Informatik eine systematische Überprüfung und kritische Beurteilung der Ergebnisse sowie des gewählten Modells notwendig, was die Fähigkeit zu konstruktiver Kritik fördert.
Informatik wird in der 6. und 7. Jahrgangsstufe im Rahmen des Faches „Natur und Technik“ (NuT) unterrichtet. In den Jahrgangsstufen 9 und 10 ist Informatik ein eigenständiges, zweistündiges Fach – allerdings nur im naturwissenschaftlich-technologischen Zweig des Gymnasiums. In der 11. Jahrgangsstufe besuchen jetzt alle Schüler Informatikunterricht. Schüler können Informatik in der Oberstufe weiter belegen.