Hausgeschichte
Forschungen zufolge geht das Kloster auf das Vermächtnis des seligen Priesters Gamelbert von Michaelsbuch und dessen Erben, des seligen Utto zurück. Er soll es als Sippenkloster gegründet haben, besiedelt wurde es dann wahrscheinlich durch Mönche von der Insel Reichenau. Der heutige Abt Wolfgang M. Hagl spricht von einem mutigen Schritt, da im 8. Jahrhundert die noch ungezähmte Donau eine nur schwer zu überschreitende Grenze war. Durch das Wald- und Sumpfgebiet führte kein einziger befestigter Weg. Der bayerische Herzog Tassilo wollte aber dieses Grenzland zu Böhmen hin besiedeln und kultivieren. Benediktiner sollten dafür sorgen, dass mit Hilfe tüchtiger Bauernsöhne Rodung und Besiedelung möglich wurde.
Die offizielle Stiftung des Klosters erfolgte aber erst 792 durch Kaiser Karl den Großen, der dem Kloster Königsschutz und Immunität verlieh. Seine Figur ist auch im Innenhof der Klosteranlage auf dem Brunnen zu sehen. Der Legende nach hatte sich der Herrscher bei einer Jagd im umliegenden Wald verirrt. Dabei traf er in seiner Not auf den Einsiedler Utto, der ihm weiterhelfen konnte. Im Namen des Kaisers durfte Utto daraufhin das Kloster errichten und wurde dessen erster Abt.
Kaiser Ludwig der Fromme bestätigte 837 die Rechte und sein Sohn, König Ludwig der Deutsche, garantierte 850 freie Abtwahl. Das Kloster wurde mit der Rodung und Kolonisation im Bayerischen Wald sowie in der Ostmark beauftragt. Die Ungarneinfälle und die Säkularisation Herzog Arnulfs im 10. Jahrhundert sorgten jedoch dafür, dass das Kloster aufgehoben und durch ein weltliches Kanonikerstift ersetzt wurde.
1157 siedelte der Babenberger Herzog Heinrich Jasomirgott als Eigenklosterherr wieder Mönche in Metten an, die im Geiste der Reformbewegung des Schwarzwälder Benediktinerklosters in Hirsau ihren Dienst taten. 1236 zerstörte ein Brand die gesamte Anlage. Ein Wiederaufbau war nötig, wobei die Kirche 1264 geweiht wurde. Bereits 1246 war die Vogtei an die Wittelsbacher übergegangen, die Metten zum landständischen Kloster machten.
Im Spätmittelalter wurde Metten von der Melker und der Kastler Reform erfasst. Damals bestand auch eine bedeutende Schreib- und Malschule. Abt Johannes Nablas (1595 – 1628) konsolidierte das Kloster nach dem Niedergang in der Reformationszeit. Nach der Krisenzeit des Dreißigjährigen Krieges war es Abt Roman Märkl (1706 bis 1729), der das Kloster (Kirche, Bibliothek und Festsaal) im barocken Stil umgestalten ließ.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich ein reges wissenschaftliches Leben in der Abtei, das jedoch mit der Säkularisation ein jähes Ende erfuhr. Am 21. März 1803 wurde Abt Cölestin Stöckl (1791 -1803/07) die Aufhebung des Klosters verkündet. Der Besitz wurde versteigert oder verpachtet, die Ordensleute aus ihrem Zuhause vertrieben.
Der Adelige Johann von Pronath-Offenberg erwarb 1830 den größten Teil des klösterlichen Anwesens und machte mit Erlaubnis von König Ludwig I. eine Neuansiedlung von Mönchen möglich. Damit war Metten das erste in Bayern wiedereröffnete Benediktinerkloster. Es wurde betraut mit Seelsorge, Erziehung und Wissenschaft. 1837 eröffneten die Patres Seminar und Schule). Mettener Mönche wirkten am Wiederaufbau des Benediktinerordens in Bayern entscheidend mit. Auch bei der Erneuerung der bayerischen Benediktinerkongregation 1858 wurde Metten Mitglied. In den Äbten Gregor Scherr (1856 bis 1877 Erzbischof von München-Freising), Leo Mergel (1905 bis 1932 Bischof von Eichstätt) und Augustinus Mayer (1972 Kurienerzbischof, 1985 Kardinal) gingen aus Metten drei Bischöfe hervor.