MINT-Bildung auf höchstem Niveau: Mettener Gymnasium schafft Sprung in nationales Excellence-Schulnetzwerk

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St.-Michaels-Gymnasium in nationales Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC aufgenommen

Als eines von fünf bayerischen Gymnasien wurde das St.-Michaels-Gymnasium der Benediktinerabtei Metten am 26.10.2016 in Neumarkt offiziell in das nationale Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC aufgenommen. Das Mettener Gymnasium hat im MINT-EC-Auswahlverfahren 2016 seine hohe Qualität in der MINT-Bildung bewiesen und ist nun Teil des größten deutschen Schulnetzwerks für MINT-Spitzenförderung.

 Im Rahmen der MINT100 – des Regionalforums von MINT-EC in Bayern am Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt – begrüßten Dr. Christof Prechtl, Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Bildung der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm und der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Ministerialdirigent Walter Gremm, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, und Wolfgang Gollub, Vorstandsvorsitzender MINT-EC, die neuen Schulen mit der Übergabe der Mitgliedsurkunden im MINT-EC-Schulnetzwerk.

Die Schule überzeugte die Fachjury besonders durch das vielfältige Bild an Förderangeboten im MINT-Bereich. So konnten die MINT-Beauftragte Carmen Prinz (Dipl. Biologin) und Sebastian Liebl (Lehrkraft für Mathematik und Physik) im Rahmen einer feierlichen Würdigung das Zertifikat für das St. Michaels-Gymnasium entgegennehmen.

Die Aufnahme in das MINT-EC-Schulnetzwerk, das seit 2009 unter Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) steht, ist mehr als nur eine Auszeichnung. Können die Schulen im Auswahlverfahren überzeugen, stehen ihnen hochkarätige und innovative Weiterbildungs- und Forschungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Schulleitungen offen. Über 4.000 Schülerinnen und Schüler profitieren jährlich von den Angeboten, die sie ebenfalls in der Studien- und Berufsorientierung unterstützen. Spezielle, auf die Bedarfe von Schulleitungen zugeschnittene Veranstaltungen, fördern die qualitative Entwicklung der Schulen im Ganzen.

MINT-EC ist das nationale Excellence-Schulnetzwerk von deutschlandweit 266 Schulen mit Sekundarstufe II, darunter nunmehr 45 Schulen aus dem Freistaat. Einmal jährlich können sich Schulen um die Aufnahme in das nationale Excellence-Schulnetzwerk bewerben. Dafür müssen hohe Kriterien hinsichtlich der Qualität und Quantität in den MINT-Fächern und darüber hinaus erfüllt werden. Neben den Belegungsraten in Mathematik und den naturwissenschaftlich-technischen Fächern werden Angebote zur Berufs- und Studienorientierung, Wettbewerbsteilnahmen sowie dauerhafte Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft erwartet.

Die Veranstaltung zur Aufnahme in das Netzwerk fand im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung MINT100 statt. Dadurch hatten sowohl die beiden Lehrkräfte als auch sieben Schüler und Schülerinnen des W-Seminars Mathematik gleich Gelegenheit, interessante Workshops zu besuchen und neue Ideen für den MINT-Schwerpunkt mit zu nehmen. Der Workshop Kryptologie wurde von allen besucht, denn er passte perfekt zum gleichnamigen W-Seminar. Auch die Medizintechnik, Astronomische Versuche und die Materialfehlersuche auf Oberflächen waren nach einhelliger Meinung „total spannend und informativ“.

 

Berichte aus den Schülerworkshops

Zum Regionalforum „MINT100 – Das Regionalforum in Bayern“ kamen zahlreiche Schulen aus ganz Bayern im Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt in der Oberpfalz zusammen. Jeder Teilnehmer hatte schon vorab die Möglichkeit, sich aus einem breiten Angebot von Workshops einen oder zwei auszusuchen.

Im Workshop „Kryptologie“ wurde hauptsächlich am Computer gearbeitet. Nach einer kurzen Einführung in das modulo-Rechnen, also das Rechnen mit Restklassen, sollten wir zunächst mit Hilfe der eben erworbenen Kenntnisse für große Zahlen prüfen, ob es sich um Primzahlen handelt. Wir stellten schnell fest, dass die moderne Kryptologie äußerst mathematiklastig ist und zudem ausreichende Kenntnisse in Java-Programmierung notwendig sind. Von den ersten Eindrücken beflügelt ging es an das Hauptprojekt: Wir sollten mit der Anwendung „BlueJ“ einen Text mit dem RSA-Algorithmus chiffrieren und danach versuchen, ihn wieder zu dechiffrieren. Wir arbeiteten uns Schritt für Schritt vor und als erster Teilerfolg lag der verschlüsselte Geheimtext vor uns – eine wirre Ansammlung von Zahlen. Für die Entschlüsselung musste das verfügbare Programm noch angepasst werden. Mit kleinen Hilfestellungen des Referenten konnten wir auch diese Aufgabe bewältigen. Am Ende des Vormittags hatten wir die Möglichkeit, die gemeinsam erarbeiteten Programme und Dateien auf einem USB-Stick mit nach Hause zu nehmen.

Der Workshop „Astronomische Versuche“ startete mit einer kurzen Busfahrt zur Sternwarte Höhenerg. Dort angekommen machten wir einen Rundgang durch die Sternwarte. Nach einer kurzen Einführung in die verschiedensten Teleskoparten weltweit durften wir nun selbst auch ein wenig „basteln.“ Mit LEDs simulierten wir Sterne, führten mit Papier, Schere und Messer einfache Experimente zur Interferometrie durch und beobachteten das Wellenverhalten von Licht. Zum Schluss bauten wir schließlich auf dem Dach der Sternwarte ein Teleskop auf. Als Zielobjekt wählten wir statt eines Sterns – es war ja Tag und noch dazu nebelig – die Uhr auf dem Kirchturm eines entfernten Dorfes.

„Medizinische Diagnostik in der Pathologie“ war Thema eines weiteren Workshops. Beginnend bei allgemeinen Informationen über Pathologie erläuterte uns die Referentin die Hauptaufgabe eines histologischen Labors, nämlich die Weiterverarbeitung von Gewebeproben. Dazu erfuhren wir, welche verschiedenen Gewebearten es gibt und wie die zugehörigen Verarbeitungsmethoden aussehen. Speziell die Unterschiede zwischen intravitaler und postmortaler Diagnostik wurden herausgearbeitet. Den letzten Teil des Vortrags bildeten Informationen über die Arbeitsschritte bei der Herstellung histologischer Präparate und bei der Übersichtsfärbung. Im anschließenden praktischen Teil durften wir vorgefertigte Präparate einfärben, eindeckeln und im Mikroskop untersuchen.