Stellungnahme Abt Wolfgang Hagl OSB
Pressegespräch am 31. März 2010 im Kloster Metten
Wir im Kloster Metten nehmen jeden, der in seiner Zeit bei uns belästigt, beleidigt, missbraucht oder körperlich und seelisch verletzt worden sein sollte, sehr ernst. Bei uns gibt es für Ungerechtigkeiten, die Schülern widerfahren sind, keine Verjährung. Auch wenn diese bis in die 1940er Jahre zurückreichen. Ich habe bisher mit fast jedem Betroffenen, der sich an uns gewandt hat, persönlich sprechen können und bin dafür sehr dankbar. Mit der Aufklärung der Vorwürfe nehmen wir es sehr genau, wie Sie eben gesehen haben. Wir werden weiter daran arbeiten. In meiner ersten Stellungnahme vom 16. März hatte ich von den drei Zielen gesprochen, die wir im Umgang mit den Vorwürfen verfolgen:
1. Den Opfern zur Seite stehen, und helfen, erlittenes Leid aufzuarbeiten
2. Schuld zu sehen und anzunehmen
3. Alles zu tun, um Wiederholungen vermeiden
Beim ersten Ziel setze ich auf das persönliche Gespräch mit Betroffenen. Wichtig ist, dass wir uns die Zeit nehmen, den Betroffenen zuzuhören und gemeinsam zu schauen, wie geholfen werden kann. Ich gebe ihren Berichten Raum und biete ihnen die Gelegenheit, mit mir als Vertreter der Institution über ihr Leid zu sprechen, durch die sie es erfahren haben. Unabhängig von den persönlichen Gesprächen mit Betroffenen bekennt sich unsere Klostergemeinschaft zu der Schuld, die auf ihr lastet, und bittet alle Opfer um Vergebung. Auf Wunsch bieten wir auch den Kontakt zu externen Ansprechpartnern an, zum Beispiel zu Opferorganisationen oder Psychologen. Derzeit sind wir noch sehr mit der Aufarbeitung beschäftigt. Wir kümmern uns jedoch auch bereits jetzt mit ganzer Kraft um präventive Maßnahmen. Hier werden wir vorhandene Möglichkeiten verbessern, ausbauen und systematisch verankern.