Stellungnahme zu Missbrauchsvorwürfen
In einer Stellungnahme mit Datum von heute an die Passauer Neue Presse und an den Benediktinerabt Pater Wolfgang Maria Hagl erhebt Max Hilz, ehemaliger Schüler des Sankt-Michaels-Gymnasiums der Benediktiner Metten, den Vorwurf sexuellen Übergriffs gegen einen Ordensmann und übermäßiger Gewalt gegen einen weiteren. Die Vorwürfe betreffen die Zeitspanne zwischen 1970 und 1980. Zu diesen Vorwürfen nimmt Abt Wolfgang Hagl (seit 1989) Stellung.
„Der Vorwurf sexuellen Missbrauchs an einen Mitbruder und der Vorwurf der Brutalität an einen anderen Mitbruder entsetzen und erschüttern mich sehr. Mir war zwar durchaus bewusst, dass in früheren Jahrzehnten auch harte Strafen in unserer Erziehung zum Einsatz kamen. Ich wusste aber nichts über dieses Ausmaß. Genauso wenig wusste ich, dass Handlungen sexuellen Missbrauchs vorkamen. Nachdem mir nun der Bericht unseres ehemaligen Schülers vorliegt, bin ich entschlossen, alles in Bewegung zu setzen, um für Aufklärung, Transparenz und Hilfe zu sorgen.
Unser Vorgehen wird sich von drei Zielen leiten lassen:
- Diesem und ggf. weiteren Opfern zur Seite stehen und helfen, erlittenes Leid aufzuarbeiten,
- Schuld zu sehen und anzunehmen,
- das Menschenmögliche tun, um Wiederholungen zu vermeiden.
Ich bitte alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler unseres Internats und unseres Gymnasiums, sich zu melden, wenn sie über Körperverletzung oder sexuellen Missbrauch sprechen wollen.
Ihre Ansprechpartner:
Herr Wolfgang Sill ist vom Bistum Regensburg beauftragt als Ansprechpartner für Opfer sexuellen Missbrauchs.
Tel.: 09633/9180759, Email: wolfgang.sill@gmx.de
Angelika Glaß-Hofmann ist vom Bistum Regensburg beauftragt als Ansprechpartner für Opfer von Körperverletzung.
Tel.: 0941/63 08 64 48, email: aglass-hofmann.efl@bistum-regensburg.de
Natürlich steht Ihnen auch der Weg zum Staatsanwalt offen.
Selbstverständlich bin auch ich persönlich offen für das Gespräch. Der des sexuellen Missbrauchs beschuldigte Mitbruder verstarb bereits, der andere lebt im hohen Alter von 95 Jahren.
Alle meine Mitbrüder und ich bedauern zutiefst, dass Kinder und Jugendliche Übergriffe erdulden mussten. Wir bitten um Vergebung und wollen mithelfen, dass die zugefügten Leiden gelindert werden.“
Metten, den 16. März 2010