Sein Leben
Der heilige Benedikt wurde um etwa 480 im italienischen Nursia (heute Norcia) in Umbrien geboren. Der von ihm begründete Benediktinerorden spannte ein grenzüberschreitendes Netz von Klöstern über ganz Europa. Sie wurden zu Zentren der Bildung und des Fortschritts – für die Frömmigkeit, für die Wissenschaft und auch für die Landwirtschaft.
Berühmt ist Benedikts lateinisches Leitwort „Ora et labora“ (Bete und arbeite). Seine Ordensregel beinhaltet eine praktische Lebenslehre der Bibel und wird heute sogar bei Managerseminaren behandelt. In dem Text, der von seiner Aktualität nichts verloren hat, geht es im Gewand von Weisungen für Mönche um zentrale christliche Themen wie Gebet, menschliches Miteinander und Arbeit.
Die Quellenlage über das Leben Benedikts ist dünn: Erst Papst Gregor der Große überlieferte um 593 biografische Notizen. Da war Benedikt schon einige Jahre tot. Entstammen soll er einer Familie von kleinem Landadel. Seine Eltern schickten ihn zum Jurastudium nach Rom. Der junge Mann aber floh dem Trubel der Großstadt und zog sich mit Hilfe des Mönchs Romanus für drei Jahre in die Abgeschiedenheit einer Höhle zurück.
Ein Zwischenspiel als Reform-Abt in einem verlotterten Kloster endete mit Enttäuschung und abermaligem Rückzug in die Einöde. Dort entwickelte er die Idee eines erneuerten Ordenlebens. Wegen der Gefahren, die eine völlige Einsamkeit bringt, sollten die Mönche in Gemeinschaft leben. Das Kloster war durch eine strenge Regel an einem Ort zusammen zu halten und zu disziplinieren, um den damals herrschenden Missständen durch vagabundierende Mönche entgegen zu wirken. Die Benediktregel wurde zum großen Vorbild ihrer Zeit und galt vom 9. bis 13. Jahrhundert in fast allen Klöstern als Gesetz.
Zunächst entstand um den Mönchsvater Benedikt in der Einöde von Subiaco eine monastische Gemeinschaft mit zwölf kleinen Klöstern. Den Mordanschlag eines Neiders überlebte er der Legende nach nur, weil ein Rabe ihm das vergiftete Brot wegnahm. Danach zog Benedikt mit seinen Schülern im Jahr 529 auf den Monte Cassino um. Auf dem steilen Berg zwischen Rom und Neapel errichteten sie auf den Resten eines Apollotempels ein neues Kloster, das zur Keimzelle des Benediktinerordens mit männlichem und weiblichem Zweig werden sollten. Der Visionär Benedikt starb 547 in seinem Oratorium, stehend und von zwei Brüdern gestützt, wie die Überlieferung festhält. Sein Grab hatte er schon zuvor ausheben lassen.
Der Name „Benedikt“ kommt von lateinisch „Benedictus“ (der Gesegnete). Dargestellt wird der Heilige im schwarzen Benediktinerhabit mit der Ordensregel in der Hand, Manchmal auch mit einem Raben, der das vergiftete Brot im Schnabel hält. Oft wird er zudem mit seiner Schwester, der heiligen Scholastika, abgebildet.