Geschichte

Der Beginn des Aufbaus der alten Bibliothek muss etwa um das Jahr 1265 angesetzt werden. Grund dafür ist, dass das 766 gegründete Kloster im Jahr 1236 durch einen Brand zerstört wurde, und danach erst wieder neues Leben in die Mauern einziehen musste. Die Bibliothek, die um 1400 eine Schreibstube unterhielt, wurde unter Abt Johannes Nablas (um 1600) mit zahlreichen Handschriften und Druckwerken ausgestattet (entsprechende Verzeichnisse aus dieser Zeit befinden sich in der Bayerischen Staatsbibliothek München). Unter diesem Abt wurde auch der Bibliotheksraum erbaut (1624), der fast hundert Jahre später durch Franz Joseph Holzinger und Innocenz Waräthi barock ausgestaltet wurde.

Mit der Säkularisation im Jahre 1803 kam es auch zur Auflösung der Bibliothek. Damals gelangten jeweils mehrere hundert Bände an die Münchner Hofbibliothek, an die Landshuter Universitätsbibliothek und an die geplante Straubinger Provinzialbibliothek. Anlässlich der Wiedererrichtung des Klosters legte der Regensburger Bischof Johann Michael Sailer (1751 – 1832) am 1. April 1830 mit einer Buchwidmung den „Grundstein“ für die neue Bibliothek. Mettener Altbestände kamen nur in sehr geringer Zahl (etwa 300 Bände) zurück. Ergänzt wurden diese zunächst durch einige ältere Druckwerke aus Andechs, die der erste Prior Mettens Pater Ildephons Nebauer (1768 – 1844) mitbrachte.

Wertvolle theologische, philosophische und historische Werke erhielt die Bibliothek aus dem Nachlass des ehemaligen Benediktiners Pater Amandus Hoecker (Oberalteich, gestorben 1836), durch Übergabe der Restbestände der Abtei Prüfening (1842) sowie durch staatliche Zuteilung einer großen Zahl von Druckwerken (etwa 4.000 Bände) aus aufgelösten Klosterbibliotheken des schwäbischen Raumes (1845; Reichsabtei Kempten, Prämonstratenserkloster Roggenburg, Jesuitenklöster in Augsburg, Landsberg und Mindelheim, Augustinerkloster in Memmingen).

1839 kam es zur Errichtung einer „Lesebibliothek“ für die Studenten der Klosterschule. Dazu wurden aus der Klosterbibliothek geeignete Bücher ausgemustert. Darüber hinaus dienten mäßige Jahresbeiträge der Studenten zur Anschaffung neuer Bücher. Für den Allgemeinbestand wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele Werke der Theologie, Philologie und Geschichte erworben.

Infolge Raummangels mussten immer wieder Buchbestände in verschiedene Räume des Klosters verlagert werden. Im Sommer 2009 wurden die neuen Bibliotheksräume im Erdgeschoß auf der linken Seite des Klosterhofes eröffnet, in denen jetzt schrittweise der Gesamtbestand wieder vereinigt werden soll. Die jetzt verwendeten Kataloge wurden in den beiden letzten Jahrzehnten neu angelegt. Seit 2007 wird an der retrospektiven Katalogisierung in den Verbundkatalog des BVB gearbeitet.

Literatur:

  • Handbuch der kirchlichen katholisch-theologischen Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin / erarb. und. hrsg. von Franz Rudolf Reichert; 2. neubearb. u. wesentl. erw. Auf. – München : Saur, 1979
  • Handbuch der katholisch-theologischen Bibliotheken / bearb. von Franz Wenhardt. – 3. völlig neu bearb. Ausg. – München : Saur, 1991