Buchbinderei

Die Buchbinderei ist das Reich von Kurt Liebl. Ein Foto an der Wand zeigt ihn mit seinem alten Lehrherrn, dem inzwischen verstorbenen Frater Ulrich. Der Ordensmann hat ihn in den 1950-er Jahren ausgebildet und ihm alles beigebracht, worauf es ankommt. Saubere handwerkliche Arbeit verrichtet Liebl, der mittlerweile im Ruhestand ist, immer noch. Bei ihm werden Zeitschriften, Zeitungen, Amtsblätter und anderes zu ordentlichen Büchern gebunden.

Ob „Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt“, „Der Elektromeister“, „Der Anästhesist“, „Bundesgesetzblätter“ oder „Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht“ – alle sind bei ihm in guten Händen und werden in Form gebracht. Zwischendurch darf es auch ein zerfleddertes Kinderlexikon sein, dem er einen ordentlichen Buchrücken verpasst.

Zu besonderen Anlässen greift Liebl dann mal in seine Schatzkästen. Da liegen alte, metallene Prägevorlagen, die religiöse Motive, Wappen oder historische Motive zeigen. Mit ihnen und mit Hilfe der alten Prägepresse lässt sich ein Buchdeckel dann mit Blattgold verzieren. Ein paar feine Blätter hat Liebl jedenfalls immer noch griffbereit in seiner Werkstatt.

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